Tipps für Bewerber

Wie formuliere ich ein perfektes Anschreiben?

Das Bewerbungsschreiben soll überzeugen und den Bewerber positiv stimmen. Es ist neben dem Lebenslauf der wichtigste Teil der Bewerbung.

  • Das Anschreiben sollte trotz der Fülle an Informationen präzise und prägnant formuliert sein.
  • Das Anschreiben sollte damit beginnen, warum Sie sich bei diesem Unternehmen
    bewerben. Warum bewerben Sie sich gerade bei diesem Unternehmen? Was ist Ihre
    Motivation? Formulieren Sie ein bis zwei Sätze, in denen Sie auf eine mögliche
    Stellenausschreibung eingehen. Vermeiden Sie Floskeln wie: „Ich habe Ihre Anzeige mit
    Interesse gelesen“.
  • Heben Sie sich von anderen ab und formulieren Sie stattdessen Gründe, die einen klaren Bezug zur Stelle oder zum Unternehmen haben: „Der in Ihrer Anzeige beschriebene Aufgabenbereich entspricht meinem derzeitigen Tätigkeitsprofil und bietet mir neben dem Einsatz meiner beruflichen Qualifikationen für Ihr Unternehmen zusätzliche Herausforderungen.“
    Beschreiben Sie Ihre Beziehung zum Unternehmen. „Das Unternehmen
    XY ist mir als Marktführer im Bereich XY gut bekannt, einige der wichtigsten Kunden kenne ich bereits aus meiner jetzigen Tätigkeit“.
  • Gehen Sie im zweiten Absatz des Anschreibens auf Ihre derzeitige berufliche Situation ein, beschreiben Sie Ihre Fachkenntnisse und in welchem Umfeld Sie diese derzeit einsetzen, z.B. „In meiner derzeitigen Position als Vertriebsleiter Deutschland bei XY verantworte ich ein Umsatzvolumen von 20 Millionen Euro und führe 12 Mitarbeiter. Im letzten Jahr haben wir unter meiner Leitung durch die Umsetzung einer neuen Vertriebsstrategie den Umsatz um 12 % gesteigert. Anfang dieses Jahres haben wir ein neues CRM-System eingeführt, wofür ich viel Überzeugungsarbeit leisten musste“.
  • Nennen Sie in einem dritten Absatz Ihre persönlichen Stärken und Fähigkeiten und
    beenden Sie diesen Abschnitt mit einer Begründung, warum Sie sich gerade bei diesem Unternehmen bewerben, z. B. „Neben meinem Studium XY verfüge ich über gute Branchenkenntnisse sowie verhandlungssichere Englisch- und Französischkenntnisse.
  • Machen Sie gegebenenfalls deutlich, warum Sie sich verändern möchten.
  • Beenden Sie das Anschreiben mit der „Erwartung“ eines Vorstellungsgesprächs.
    Vermeiden Sie Formulierungen im Konjunktiv wie: „Ich würde mich freuen…“. Sie „freuen“ sich auf ein Vorstellungsgespräch, weil Sie davon ausgehen, dass Sie aufgrund Ihrer fachlichen und persönlichen Qualifikationen zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden.
  • Achten Sie auf Rechtschreibung und Zeichensetzung!

Was ist das i-Tüpfelchen im Anschreiben?

  • Zahlen, Daten, Fakten bei der Beschreibung Ihrer Aufgaben ergänzen.
  • Aussagen mit konkreten Beispielen untermauern.
  • Umfassende Informationen, knapp und präzise formuliert.
  • Rechtschreibung beachten -> Tools wie Deepl Write verwenden.
  • Suchen Sie nach positiven Gründen, die für die neue Stelle sprechen und warum Sie sich verändern wollen „mehr Verantwortung, bessere Marktchancen, Internationalität, besondere Herausforderungen der neuen Stelle“.

Was ist noch zu beachten?

  • Schreiben Sie nicht mehr als eine DIN A4 Seite, auch nicht per E-Mail.
  • Berufliche Stationen nicht im Anschreiben, sondern im Lebenslauf auflisten.
  • Der Grund für den Wechsel sollte auf keinen Fall „Unstimmigkeiten mit dem Management“ sein.
  • Weniger Reisetätigkeit oder bessere Work-Life-Balance sollten nicht als
    Wechselmotivation genannt werden (beides nachvollziehbare Gründe, die aber für den
    neuen Arbeitgeber weniger überzeugend sind).
  • Kritisieren Sie niemals Ihren derzeitigen oder früheren Arbeitgeber. (Insbesondere
    Führungskräfte haben die Aufgabe, die Entscheidung des Managements nach unten und nach außen zu vertreten).

Wie verfasse ich einen optimalen Lebenslauf?

Der Lebenslauf (CV) ist neben dem Anschreiben das wichtigste Dokument Ihrer Bewerbung. Wenn Sie sich auf eine neue Stelle bewerben, sollten Sie wissen, welche Standards für die Erstellung eines Lebenslaufs gelten und wie er interpretiert wird. Der CV wird immer per E-Mail verschickt oder als pdf-Dokument in Bewerbungsportalen hochgeladen.

Der Lebenslauf liefert dem Betrachter die wichtigsten persönlichen Daten über Sie. Er ist einer der wichtigsten Bestandteile Ihrer Bewerbung. Der Lebenslauf sollte übersichtlich, möglichst lückenlos und auf die jeweilige Stelle abgestimmt sein.
Es versteht sich von selbst, dass Sie bei der Erstellung Ihres Lebenslaufs auf eine einheitliche Formatierung, Schriftart und Schriftgröße achten. Verzichten Sie auf überflüssige Rahmen, Schnörkel oder Striche und verwenden Sie stattdessen Fett- und Kursivdruck zur Hervorhebung.
Ein Lebenslauf wird mit der Anzahl der Berufsjahre länger und kann bis zu 5-6 Seiten umfassen.
Im Internet finden Sie auf verschiedenen Portalen auch Seiten, mit denen Sie Ihren Lebenslauf
professionell gestalten können. Hier wird nur auf den Inhalt eingegangen.

Der Lebenslauf beginnt mit der Überschrift „Curriculum Vitae“ oder „CV“ oder „Lebenslauf“.

Ein Lebenslauf gliedert sich grob in fünf Rubriken:

  • Deckblatt mit Foto (am besten separat auf einem Deckblatt zusammen mit Name, Adresse und Qualifikationsprofil) und persönlichen Daten
  • Kompetenz-/Qualifikationsprofil
  • Beruflicher Werdegang
  • Ausbildung
  • Besondere Kenntnisse und Qualifikationen

Bewerbungsfoto: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

  • Im Lebenslauf integriert oder am besten auf dem Deckblatt mit den persönlichen Adressdaten
  • Angemessene Kleidung (Damen: Bluse, Herren: Hemd, Sakko, Krawatte ist aus der Mode)
  • Keine privaten Schnappschüsse, lieber ein professionelles Foto von einem Fotografen machen
    lassen

Ihre persönlichen Daten: Der erste Eindruck zählt

Vollständige Angaben:

  • Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail, Geburtsdatum und -ort, Familienstand, Anzahl der Kinder

Nationalität und Konfession:

  • Die Angabe der Staatsangehörigkeit ist nur erforderlich, wenn Sie nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Die Konfession wird in vielen Fällen nicht mehr erwartet.

Kompetenzprofil

Auf der nächsten Seite des CV folgt nun das Kompetenz- oder Qualifikationsprofil. Finden Sie unter diesem Link alle relevanten Informationen dazu:

Kompetenzprofil

Beruflicher Werdegang: Ihr Weg zum Erfolg

Unter der Überschrift „Beruflicher Werdegang“ listen Sie Ihre beruflichen Stationen auf:
Zeiträume, Aufgaben- und Verantwortungsbereiche, Arbeitgeberdaten sowie Stichworte zu Ihrem Tätigkeitsbereich.

Strukturierte Chronologie:

  • Stellen Sie Ihre beruflichen Stationen übersichtlich dar.
  • Beginnen Sie mit der ältesten Position und arbeiten Sie sich chronologisch vor.

Einheitliches Format:

  • Halten Sie sich bei den Zeitangaben strikt an ein einheitliches Format. (01.03.1998-30.07.2003 oder 03.1998-07.2003 oder März 98-Juli 03)

Erläuterungen in Stichworten:

  • Ergänzen Sie jede Position mit einer kurzen Beschreibung Ihrer Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Leistungen.
  • Wählen Sie sorgfältig aus, um die Relevanz für die angestrebte Position zu unterstreichen
    (Kundenakquise, Mitarbeiterführung, Projektmanagement).

Machen Sie Karriereschritte deutlich:

  • Machen Sie deutlich, wenn sich Ihre Position im Laufe der Zeit geändert hat, sei es innerhalb desselben Unternehmens oder bei einem Stellenwechsel.
  • Beschreiben Sie jede neue Position mit Zeitraum, Titel und Tätigkeitsbereich.

Umgang mit beruflichen Veränderungen:

  • Begründen Sie kurz und prägnant eventuelle berufliche Abstiege oder Lücken im Lebenslauf (Wiedereinstieg nach Elternzeit, Teilzeitarbeit).

Heben Sie Ihre Erfolge hervor:

  • Definieren Sie Ihre nachweisbaren Erfolge klar und prägnant, gerne auch mit Zahlen.
  • Legen Sie Wert auf Leistungen, die für die angestrebte Position relevant sind.
  • Entscheiden Sie sorgfältig, welche Erfolge Sie hervorheben, um das Interesse des potenziellen Arbeitgebers zu wecken (Umsatzsteigerung, Einführung neuer Produkte).

Wie gehe ich mit möglichen Problemen im Lebenslauf um?

Studienabbruch:

  • Formulieren Sie Ihren Studienabbruch positiv.
  • Erklären Sie, dass Sie schneller in die Praxis einsteigen oder sich anders weiterentwickeln wollten.

Arbeitslosigkeit:

  • Je kürzer die Zeiten der Arbeitslosigkeit, desto besser.
  • Wenn Sie Zeiten angeben müssen, drücken Sie diese positiv als berufliche Neuorientierung, Weiterbildungsphase oder Arbeitssuche aus.
  • Auch Auslandsaufenthalte zum Spracherwerb oder ehrenamtliche Tätigkeiten können genannt werden.

Elternzeit:

  • Heben Sie die während der Elternzeit erworbenen Qualifikationen hervor. (Ehrenamt, z.B. Kindergartenvorstand, Organisationsfähigkeit, Belastbarkeit und gutes Zeitmanagement)

Längere Krankheiten:

  • Beschreiben Sie abgeschlossene Krankheitsphasen positiv.
  • Erwähnen Sie, dass Sie vollständig genesen sind und dass Sie durch eine Änderung Ihres Lebensstils zur eigenen Gesunderhaltung beitragen.

Häufiger Stellenwechsel:

  • Erklären Sie die Gründe für häufige Stellenwechsel (berufliche Neuorientierung, eine kontinuierliche Karriereentwicklung).
  • Betonen Sie, dass Arbeitsplatzwechsel innerhalb eines Unternehmens mit einem beruflichen Aufstieg einhergehen oder Sie sich durch eine Seitwärtsbewegung neue Kenntnisse aneignen konnten.

Selbstständigkeit:

  • Legen Sie schon im Anschreiben plausibel dar, warum Sie wieder in ein festes Arbeitsverhältnis wechseln wollen.
  • Vermeiden Sie negative Interpretationen beim Gegenüber, wie „mangelnde Fähigkeiten“, betonen Sie stattdessen Ihre Vorliebe für Teamarbeit und die Übertragbarkeit Ihrer unternehmerischen Fähigkeiten auf die neue Position.

Was ist das i-Tüpfelchen in einem Lebenslauf?

  • Zahlen, Daten, Fakten bei Ihren Verantwortlichkeiten und Erfolgen verwenden.
  • Achten Sie auf mögliche Probleme im CV und formulieren Sie diese positiv.
  • Gestalten Sie den Lebenslauf übersichtlich und möglichst lückenlos.
  • Passen Sie den Lebenslauf an die jeweilige Stelle an (Prioritäten in den Verantwortlichkeiten, Wording).
  • Formatierung, Schriftart und Schriftgröße sollten einheitlich sein.
  • Verzichten Sie auf überflüssige Rahmen, Schnörkel und Striche.
  • Verwenden Sie Fett- und Kursivdruck zur Hervorhebung.
  • Ihr Lebenslauf wird je nach Berufserfahrung auch länger als zwei bis drei Seiten sein.

Wie wird ein Lebenslauf beurteilt?

Schauen Sie, worauf in einem Lebenslauf geachtet wird und wie die einzelnen Abschnitte bewertet werden.


Wie erstelle ich ein Kompetenzprofil?

  • Gerade bei Führungspositionen ist die Beigabe eines Kompetenzprofils wichtig
  • Zeigt Kernkompetenzen auf einen Blick
  • Spiegelt besondere Stärken wider
  • Immer auf die neue Stelle ausgerichtet

    Gliederung
  • Geben Sie in der Überschrift an, um welche Funktion/ Position es sich handelt
  • Welche Kompetenzen, Branchen- oder Produktkenntnisse sind erforderlich? Hinweise finden Sie in der Stellenausschreibung
  • Wichtig sind in der Regel:
  • Fachkompetenz
    • Ausbildung, Zertifikate
    • Fachkenntnisse in Ihrem Fachgebiet: Marketing / Vertrieb / M&A / Controlling
    • Sprachkenntnisse
    • IT-Kenntnisse
  • Methodenkompetenz
    • Überfachliche Kompetenzen, wie bestimmte Arbeitsmethoden, Projektmanagement, Präsentation, Rhetorik
  • Sozialkompetenz
    • Kompetenzen im Verhaltensbereich, die Sie bei der Ausübung Ihrer Tätigkeit brauchen, z.B. Verhandlungskompetenz, interkulturelle Kompetenz, Konfliktmanagement, Problemlösekompetenz, strategisches Denken, Organisationsfähigkeit
  • Führungskompetenz
    • Z.B. Anzahl der Mitarbeiter, Leitung von Projektteams, globale oder internationale Teams
  • Branchenerfahrungen / Produktkenntnisse
  • Interkulturelle Kompetenz

Clustern Sie Ihre Kompetenzen übersichtlich in diese Rubriken und beschreiben Sie Ihre Erfahrungen, Erfolge, Projekte zu den einzelnen Punkten.

Alternative Gliederung:

  • Tätigkeitsbereiche als Basis
  • Unter jedem Bereich einzelne Tätigkeiten auflisten
  • Geeignet für Ebenen unterhalb des Managements, wo Erfolgszahlen weniger relevant sind

Was ist das i-Tüpfelchen eines Kompetenzprofils?

  • Zahlen, Daten, Fakten nennen
  • Geben Sie konkrete Beispiele

Wie bereite ich mich erfolgreich auf ein Vorstellungsgespräch vor?

  • Herzlichen Glückwunsch: Sie haben ein Stellenprofil erhalten und sind zu einem ersten Gespräch eingeladen.
  • Um beim ersten Gespräch einen guten Eindruck zu hinterlassen, können Sie viel tun.
  • Aber: Bleiben Sie vor allem authentisch. Wenn Sie sich im Vorstellungsgespräch verstellen, werden Sie und das Unternehmen vielleicht später nicht glücklich miteinander.

Tipp #1: Vorbereitung ist alles

  • Nehmen Sie sich 60-90 Minuten Zeit, um sich auf das Vorstellungsgespräch vorzubereiten.
  • Sehen Sie sich nach aktuellen Informationen über das Unternehmen um.
  • Sehen Sie sich die Homepage des Unternehmens an.
  • Schauen Sie sich die Profile Ihrer Gesprächspartner auf LinkedIn/ Xing an, falls vorhanden.
  • Nehmen Sie Schreibutensilien oder digitale Medien mit und notieren Sie sich einige ausgewählte Punkte.
  • Machen Sie sich klar, dass es keinen Grund gibt, nervös zu sein. Sie haben bereits die erste Hürde bei Ihrer Personalberatung genommen. Das Vorstellungsgespräch ist für beide Seiten ein Kennenlernen, auch die Personen im Unternehmen haben ein großes Interesse daran, sich gut zu präsentieren.
  • Aufgabenprofil: Überlegen Sie sich Beispiele aus Ihrem Berufsleben, die zu den Aufgaben passen. Nutzen Sie Zahlen, Daten, Fakten (konkrete Erfolge, Verantwortlichkeiten, Tätigkeiten) zur Veranschaulichung.
  • Kompetenzprofil: Suchen Sie 1-2 Beispiele pro geforderter Kompetenz, um Ihre Fähigkeiten zu veranschaulichen (Ziele und Erfolge).
  • Überlegen Sie, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit ein Stellenwechsel für Sie in Frage kommt.

Tipp #2: Fragen

Tipp #3: Kleidung & Auftreten

  • Kleiden Sie sich angemessen. (Im Ingenieurwesen, wo oft eher legere Kleidung getragen wird, wirkt ein Sakko beim ersten Gespräch professioneller.)
  • Tragen Sie Hemd / Bluse, Sakko und saubere Lederschuhe. Krawatten werden heutzutage eher nicht mehr erwartet. Informieren Sie sich über die Unternehmenskultur.
  • Vermeiden Sie ein schweres Parfüm.
  • Seien Sie ein paar Minuten früher da, planen Sie Verzögerungen auf dem Weg mit ein. Zu spät kommen wirkt immer negativ.
  • Seien Sie professionell: Aufrechte Haltung, Blickkontakt zu allen, ab und zu lächeln.

Tipp #4: Wie verhalte ich mich im Gespräch?

  • Sprechen Sie Ihre Gesprächspartner mit Namen an.
  • Bedanken Sie sich für die Einladung.
  • Hören Sie aktiv zu und halten Sie den Blickkontakt zu allen Gesprächspartnern.
  • Wenn Sie selbst sprechen, halten Sie Blickkontakt zu allen Teilnehmern, auch wenn jemand direkt neben Ihnen sitzt. Schauen Sie nicht nur den Fragenden oder den vermeintlichen Entscheidungsträger an.
  • Beantworten Sie die Ihnen gestellten Fragen präzise, nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz. Stellen Sie Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen in Bezug auf die geforderten Kompetenzen heraus. Dabei sind messbare Fakten für den Gesprächspartner oft interessanter als weiche Themen.
  • Sprechen Sie niemals abfällig über Ihren früheren oder derzeitigen Arbeitgeber oder Ihre Vorgesetzten.
  • Bleiben Sie bei der Wahrheit. Was auch immer Sie nicht sagen wollen, weil Sie es als nachteilig empfinden, kommt früher oder später ans Licht.
  • Geben Sie keine witzigen Antworten wie „Meine größte Schwäche ist es, dass ich vergesse, den Müll rauszubringen“ oder „Meine größte Schwäche sind schöne Frauen“. Ihr Gesprächspartner muss Ihren Humor nicht teilen und fühlt sich nicht ernst genommen.
  • Antworten Sie nicht länger als zwei Minuten zu einem Thema. Vermeiden Sie Anekdoten und zu viele Details.
  • Erwarten Sie beim ersten Gespräch kein konkretes Angebot und keine Aussage über ein mögliches Gehalt.

Was sind mögliche Fragen in einem Vorstellungsgespräch?

„Erzählen Sie etwas über sich.“

  • Stellen Sie Ihren beruflichen Werdegang klar dar.
  • Lassen Sie Unwichtiges weg.
  • Beschreiben Sie Projekte oder Aufgaben, die zum Stellenprofil des Unternehmens passen, ausführlicher.
  • Je weiter Sie in Ihrem Berufsleben fortgeschritten sind, desto unwichtiger werden Ihre ersten Schritte.
  • Verzichten Sie auf ausschweifende Erklärungen.
  • Beschreiben Sie die Aufgaben und Verantwortungsbereiche der letzten beiden Stationen detaillierter.
  • Gehen Sie dabei chronologisch vor und betonen Sie Ihre jüngsten Leistungen.
  • Diesen Teil können Sie gut zu Hause üben.
  • Sie haben etwa 90-120 Sekunden Zeit, um sich vorzustellen.
  • Stellen Sie unmittelbar im Anschluss Ihrer Frage: „Gibt es Punkte, auf die ich näher eingehen soll?“

„Warum interessieren Sie sich für unsere Stelle?“

  • Machen Sie deutlich, wie Sie Ihre Qualifikationen und Erfahrungen einbringen können.
  • Vielleicht gibt es Gründe, warum Sie gerade für dieses Unternehmen arbeiten möchten
    (z.B. moderne Produkte, wachsende Branche, Nischenbranche, Internationalität).
  • Andere persönliche Gründe, wie z.B. der Standort des Unternehmens oder eine geringere
    Reisetätigkeit, sollten Sie für sich behalten.

„Nennen Sie mir Ihre Stärken und Schwächen.“

  • Nennen Sie Stärken, die Sie in der neuen Position möglichst gut einsetzten können, und nennen Sie direkt Situationen, in denen diese Stärken zum Ausdruck gekommen sind, z.B.: „Ich betrachte meine Koordinationsfähigkeit als eine meiner Stärken. In meiner jetzigen Position koordiniere ich das Verkaufsteam von 12 Ländern.“
  • Als Schwächen nennen Sie Verhaltensweisen, die Sie nicht unbedingt als sehr negativ empfinden oder die Sie als kontrollierbar erleben.
  • Nennen Sie Schwächen, die in der angestrebten Position nicht allzu sehr ins Gewicht fallen, z. B.: „Meine größte Schwäche ist meine Ungeduld. Ich bin manchmal schneller als andere. Manchmal warte ich nicht ab, bis andere meinen Standpunkt verstanden haben, sondern handle sofort.“
  • Zeigen Sie eine Schwäche auf, machen Sie diese im Nachsatz zu einer Stärke, z.B.: „Aber dieses Verhalten wird mir immer bewusster und ich lerne zu warten.“ So wirken Sie etwas ungeduldig, aber engagiert, durchsetzungsstark und handlungsfähig.
  • Ungeduld wäre in einer Position mit vielen Koordinationsaufgaben fehl am Platz, für einen IT-Manager ist sie jedoch tolerierbar.
  • Nennen Sie ein Beispiel, bei dem Sie Ihre Schwäche gut in den Griff bekommen haben, um aufzuzeigen, dass Sie lernfähig sind und daran arbeiten.

„Was sind die wichtigsten Erfolge in Ihrer bisherigen Laufbahn?“

  • Nennen Sie hier Projekte, die für die zu besetzende Stelle relevant sind und die nicht zu weit in der Vergangenheit liegen.

„Was war Ihr größter unternehmerischer Fehler und wie sind Sie damit umgegangen?“

  • Wenn Sie über Ihre Fehler sprechen sollen, betonen Sie, was Sie daraus gelernt haben und wie Sie Ihr Verhalten seitdem angepasst haben.
  • Nehmen Sie nicht für sich in Anspruch, fehlerfrei zu sein.
  • Jeder macht Fehler. Diese zuzugeben, fällt jedoch vielen schwer.

„Was gefällt Ihnen an Ihrer jetzigen Position?“

  • Nennen Sie Beispiele, die für die zu besetzende Stelle relevant sind.

„Was würden Sie gerne an Ihrer derzeitigen Position ändern?“

  • Vorsicht!
  • Nennen Sie hier keine unrealistischen Dinge. Sagen Sie nichts Negatives über Ihren Arbeitgeber oder über Ihren Vorgesetzten.

„Warum möchten Sie die Stelle wechseln?“

  • Nennen Sie hier Gründe, die das Positive an der neuen Position deutlich machen, z.B. internationale Ausrichtung, mehr Umsatzverantwortung, Personalverantwortung.
  • Vielleicht gibt es auch Entwicklungen in Ihrem derzeitigen Unternehmen, die einen Wechsel erforderlich machen, z.B. ein Standortwechsel oder eine Umstrukturierung.
  • Negative Motive wie, z. B. Konflikte mit dem derzeitigen Vorgesetzten, sollten Sie außen vorlassen.

„Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“

  • Nennen Sie hier realistische Ziele. Überlegen Sie, ob der neue Arbeitgeber vielleicht Personen bevorzugt, die eher beständig sind, oder ob das Unternehmen noch wächst, so dass es auch in Zukunft Aufstiegschancen gibt.

„Was sagen Ihre Frau/ Ihr Chef/ Ihre Freunde/ Ihre Kollegen über Sie?“

  • Diese Frage zielt auf Ihre Stärken und Schwächen ab. Bereiten Sie sich auch darauf vor.

„Was war die größte Belastung, die Sie erlebt haben, und wie sind Sie damit umgegangen?“

  • Nennen Sie hier ein kniffliges Projekt oder eine schwierige Aufgabe aus Ihrem beruflichen Umfeld, die Sie gut gemeistert haben. Erzählen Sie nichts Privates.

„Wie gehen Sie mit Konflikten um?“

  • Natürlich wissen Sie theoretisch, was Sie hier antworten sollen. Belegen Sie dies mit persönlichen Beispielen aus Ihrer Arbeit.

„Was ist Ihrer Meinung nach die schwierigste Aufgabe einer Führungskraft?“

  • Beantworten Sie diese Frage aus eigener Erfahrung, z.B. Aufgaben delegieren, Projekte planen, Zeitvorgaben einhalten, ethische Grundsätze einhalten oder andere relevante Themen.

„Wie sind Ihre Gehaltsvorstellungen? Wann könnten Sie anfangen?“

  • Überlegen Sie sich diese Fragen im Voraus, aber bleiben Sie flexibel.

Fragen zum persönlichen Lebensstil

  • z.B. nach Hobbys, Reisen oder Freizeitaktivitäten, können kommen.
  • Personalverantwortliche sind daran interessiert, ob Sie ein stabiles Privatleben haben.
  • Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn unangebrachte Fragen gestellt werden. Sie müssen nicht antworten, aber es wirkt unangenehm.

„Wie sieht Ihre Familienplanung aus?“

  • Diese Frage wird weiblichen Bewerberinnen immer noch manchmal gestellt, obwohl sie nicht gestellt werden darf. Statt direkt auf Konfrontationskurs zu gehen, können Sie elegant antworten: „Ich habe im Moment keine Pläne in dieser Richtung.“

Welche Fragen können Sie Ihrerseits stellen?

  • Das Vorstellungsgespräch ist ein wechselseitiger Austausch.
  • Genauso wichtig wie die Beantwortung der gestellten Fragen ist es, selbst Fragen zu stellen.
  • Nur wenn Sie in der Lage sind, aussagekräftige Fragen zu stellen und auf gestellte Fragen angemessen zu antworten, können Sie Ihre persönlichen Qualifikationen mit den Anforderungen der Stelle in Einklang bringen.
  • Fragen von Ihnen werden erwartet.
  • Mit den richtigen Fragen zeigen Sie Ihr Interesse an der neuen Stelle.
  • Fragen nach der Anzahl der Urlaubstage, der Gleitzeit, der Überstundenvergütung usw. sollten Sie im ersten Gespräch nicht stellen.
  • Stellen Sie Fragen, die direkt mit der Stelle, der Einarbeitung oder dem Unternehmen zu tun haben.
  • Fragen Sie abschließend nach den nächsten Schritten oder dem Zeitplan für die Besetzung der Stelle.

Beispielfragen:

  • „Wie ist das Unternehmen insgesamt aufgestellt? Welche Geschäftsfelder gibt es? Wie ist die Unternehmenskultur?“
  • „Wie entwickelt sich die Branche? Wie sieht die Unternehmensstrategie für die nächsten 12 Monate aus?“
  • „Wer sind die Hauptkonkurrenten?“
  • „Warum ist die Stelle vakant? Wurde sie neu geschaffen? Wie lange war der letzte Stelleninhaber in dieser Position?“
  • „Was sind die Ziele der Stelle?“
  • „Welche Befugnisse hat der Stelleninhaber?“
  • „Woran wird die Leistung des Stelleninhabers gemessen?“
  • „Was sind die größten Herausforderungen der Stelle?“
  • „In welchem zeitlichen Verhältnis stehen die Hauptaufgaben der Stelle zueinander (z.B. Beratungs-, Verkaufs- und Serviceanteile)?“
  • „Wo ist die Stelle angesiedelt? Gibt es ein Organigramm?“
  • „Wie ist der Führungsstil im Unternehmen? Gibt es Führungsleitlinien?“
  • „Bietet das Unternehmen Personalentwicklungsmaßnahmen an?“
  • „Welchen Anteil haben Dienstreisen an der Tätigkeit?“
  • „Wie ist die Einarbeitung geregelt?“
  • „Steht der Vorgänger noch für die Einarbeitung zur Verfügung?

Gut ist es, wenn Sie das Vorstellungsgespräch im Familien- oder Freundeskreis durchspielen können. Vielleicht nehmen Sie sich auch auf Video auf und schauen, wie Sie auf einen Außenstehenden wirken.

Dann sind Sie bestens vorbereitet.
Wenn Sie Fragen haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren!


Wie bereite ich mich erfolgreich auf ein Videointerview vor?

Tipp #1: Vorbereitung ist alles

  • Bereiten Sie sich genauso gründlich vor wie bei einem persönlichen
    Vorstellungsgespräch.
  • Halten Sie Ihren Lebenslauf, Ihre Zeugnisse und die Stellenausschreibung bereit.
  • Bereiten Sie eigene Fragen vor, eventuell zum Unternehmen, zur Stelle usw.

Tipp #2: Kleider machen Leute

  • Kleiden Sie sich wie für ein persönliches Gespräch.
  • Vermeiden Sie ein zu legeres Auftreten, das kann negativ wirken.

Tipp #3: Gestik & Mimik

  • Achten Sie auf eine aufrechte Körperhaltung und eine angemessene Mimik.
  • Halten Sie Blickkontakt mit der Kamera, um einen persönlichen Eindruck zu hinterlassen.

Tipp #4: Hintergrund & Umgebung

  • Halten Sie Ihren Hintergrund und Ihren Schreibtisch aufgeräumt.
  • Stellen Sie Ruhe im Raum sicher, keine störenden Geräusche oder Ablenkungen.
  • Verwenden sie gegebenenfalls. die Hintergründe der der jeweiligen Software.

Tipp #5: Technik im Griff

  • Testen Sie Ihre Technik und Internetverbindung vorab.
  • Stellen Sie Kamera und Mikrofon vorher ein.

Tipp #6: Coaching für Ihren Erfolg

  • Nutzen Sie unser Coaching für eine optimale Vorbereitung.
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Wie wird ein Lebenslauf von einem HR-Profi beurteilt?

  • Es gibt keine allgemeingültigen Richtlinien für die Bewertung von Lebensläufen.
  • Ein Lebenslauf wird immer als Ganzes beurteilt.
  • Einzelne kritische Punkte werden in Relation zu vielen anderen Aspekten gesetzt, um zu einem Gesamturteil zu gelangen.
  • Je nach Beurteiler und Anforderungen wird das Gesamturteil wiederum individuell gewichtet und auf die zu besetzende Stelle bezogen.
  • Es ist kaum möglich ist, einen Lebenslauf pauschal als „gut“ oder „schlecht“ zu bezeichnen.
  • Dennoch können einige allgemeine Fragen und Beurteilungskriterien genannt werden, die mit großer Wahrscheinlichkeit von den meisten Beurteilern berücksichtigt werden.

Persönliche Informationen:

  • Unterschieden wird zwischen nützlichen und überflüssigen Informationen.
  • Informationen wie das Datum der Eheschließung, die Vornamen der Eltern und Kinder, die Geburtstage der Kinder sind überflüssig.
  • Beachten Sie, dass ein Blick auf den Familienstand unter Umständen auf Probleme hinweisen kann, die Mitbewerber vielleicht nicht haben. (Auslandseinsätze bei Familienvätern, schulpflichtige Kinder können die Mobilität erschweren)

Schulbildung:

  • Die schulische Laufbahn wird danach beurteilt, ob sie kohärent ist und zum Karriereweg passt.
  • Im Sinne eines Markers für Leistungsmotivation wird auch geprüft, ob das Abitur im richtigen Alter abgelegt wurde, ob es in einer Region häufige Schulwechsel oder gar regressive Entwicklungen gab (Wechsel vom Gymnasium auf die Realschule).

Studium:

  • Das Studium wird auf inhaltliche und zeitliche Schlüssigkeit sowie auf Durchhaltevermögen geprüft.
  • Von Interesse ist, ob Fachrichtung und Hochschulart (FH/TH) dem Anforderungsprofil der angestrebten Position entsprechen.

Nebentätigkeiten während des Studiums, bzw. außeruniversitäre Aktivitäten:

  • Bei Berufseinsteigern sind Praktika und Aushilfsjobs von großer Bedeutung.
  • In späteren Bewerbungsphasen nimmt das Interesse mit zunehmendem Praxisanteil stetig ab.
  • Bewertet werden die inhaltliche Ausrichtung und der „persönlichkeitsbildende Wert“ (Konnte der Bewerber hier bereits organisatorische und/oder soziale Kompetenzen unter Beweis stellen?)
  • Bei vielen verschiedenen Nebentätigkeiten sollte überlegt werden, welche wirklich zum angestrebten Berufsbild passen – nicht alles muss erwähnt werden, vor allem, wenn dadurch ein wechselhafter oder unreflektierter Eindruck entstehen könnte.

Lückenlosigkeit bis zur Aufnahme der ersten praktischen Tätigkeit nach dem Studium:

  • Während Schul- und Studienzeit wird hier in der Regel recht tolerant beurteilt: Auf ein bis drei Monate kommt es nicht an, wenn der Rest stimmt.
  • Nach dem Studium können zum Beispiel einige „offene“ Monate durchaus der Bewerbungsphase zugerechnet werden.

Lückenlosigkeit ab Aufnahme der ersten praktischen Tätigkeit nach Abschluss des Studiums:

  • Hier können wenige Monate ohne Nachweis bereits Fragen aufwerfen, z.B. ob der Kandidat etwas verschweigen will (z.B. Gefängnisaufenthalt).
  • Um wilden Vermutungen keinen Raum zu geben, sollten entsprechende Zeiträume in jedem Fall klar benannt und begründet werden.
  • Ein offensiver Umgang und gegebenenfalls das Eingeständnis eines Fehlers (wenn er nicht häufiger vorkommt) wirken hier glaubwürdiger und selbstbewusster als der Versuch, etwas zu verbergen.

Berufspraxis:

  • Wichtigster Abschnitt des Lebenslaufs, insbesondere mit zunehmender Berufserfahrung.
  • Der Beurteiler wird in der Regel zunächst versuchen, einen Überblick zu gewinnen: Ist insgesamt eine positive Bewegung im Berufsleben erkennbar? Ist die Entwicklung des Bewerbers positiv oder sind Rückschläge, bzw. insgesamt rückläufige Tendenzen erkennbar?
  • Dann wird spezifischer auf die ausgeschriebene Stelle geschaut: Passen Fachrichtung, Branche und Unternehmensgröße zur ausgeschriebenen Position? Ist die angestrebte Position ein logischer Schritt in der beruflichen Entwicklung? Verfügt der Bewerber erkennbar über die erforderliche Erfahrung?
  • Interessant ist auch die Frage, ob die Verweildauer pro Arbeitgeber in Ordnung ist oder aufgrund ihrer Kürze oder Länge hinterfragt werden muss.

Weiterbildung/ Hobbys:

  • Weiterbildungen werden hinsichtlich ihrer inhaltlichen/fachlichen Qualität geprüft.
  • Hier gilt: Qualität vor Quantität (wenn kein fachlicher Bezug zur angestrebten Position besteht).
  • Hobbys sind ein kleiner und feiner Aspekt der Persönlichkeitsdarstellung: Greift der Kandidat hier zur Standardlösung (Lesen, Sport, Freunde) oder gibt er einen (allerdings nicht zu tiefen) Einblick in seine wirklichen persönlichen Interessen, so dass ein konkretes Bild dahinterstehende Persönlichkeit entstehen kann?
  • Mit der Standardlösung macht man sich nichts falsch, aber etwas Konkretes weckt sicher mehr Interesse an der Person.

Wie interpretiere ich mein Arbeitszeugnis und wie gehe ich mit Schwachstellen um?

  • Nicht alle Personen, die in der Praxis Zeugnisse ausstellen, kennen diese Regeln.
  • Ein Personalverantwortlicher beurteilt alle Zeugnisse und Ihren Lebenslauf als Ganzes.
  • Bei Unstimmigkeiten helfen Referenzen.
  • Ein Zeugnis kann noch so wohlwollend formuliert sein – wer sich auskennt, sieht sofort die Schwachstellen.
  • Setzen Sie sich ernsthaft mit der Kritik auseinander. (Ist Mitarbeiterführung nicht Ihre Stärke? Vielleicht waren Sie wirklich nicht so engagiert, wie es sich der Arbeitgeber gewünscht hat? Vielleicht waren Sie am falschen Arbeitsplatz, hatten zu wenig Erfahrung oder Probleme mit Ihren Vorgesetzten.)
  • Negative Punkte in Ihrem Zeugnis sollten Sie kennen und gegebenenfalls argumentieren können.

Was können Sie selbst an Ihrem Zeugnis beeinflussen?

  • Keine formalen Fehler, z.B. Rechtschreibfehler, kein Firmenpapier, fehlende Unterschrift
  • Ihre Stärken, Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfolge sollten erwähnt werden. Achten Sie darauf, dass nicht nur Standardfloskeln im Zeugnis stehen.
  • Das Zeugnis muss glaubwürdig formuliert sein. Übertrieben gute Zeugnisse ohne Beweise mit tatsächlichen Erfolgen, ausgedrückt mit Zahlen, Daten und Fakten wirken wie „Lobhudelei“. Besser ist eine gute Beurteilung mit Fakten.
  • Die Hauptaufgaben sollen aufgelistet werden.
  • Detaillierte Aufzählungen vermeiden. Selbstverständlichkeiten die erwähnt werden, erwecken den Eindruck, dass Sie sich mehr mit Nebensächlichkeiten als mit ihren Aufgaben beschäftigt haben. (Dass Sie als Vertriebsmitarbeiter in den gängigen Softwareprogrammen gearbeitet haben, ist selbstverständlich. Dass Sie als Assistentin die Bewirtung der Gäste übernommen haben, ist für Ihre Qualifikation nicht wichtig. Dass Sie als Einkäufer die Organisation des wöchentlichen Fitnesstreffs übernommen haben, deutet eher darauf hin, dass Sie damit viel Zeit verschwendet haben.)

Worauf achten Personalverantwortliche bei der Beurteilung von Zeugnissen?
Formale Fehler:

  • Entspricht das Zeugnis der üblichen Form?

Formulierungen:

  • Knappe Sätze wirken wenig wertschätzend, da sie keine Details preisgeben.
  • Das Zeugnis einer erfahrenen Führungskraft sollte mindestens eine bis eineinhalb Seiten lang sein.

Negative Schlüsselwörter:

  • Bestimmte Schlüsselwörter drücken etwas Negatives aus. „im Großen und Ganzen“, „insgesamt“, „war bemüht“, „zeigte reges Interesse“

Positive Schlüsselwörter:

  • „stets“, „immer“, „jederzeit“

Nebensächlichkeiten:

  • Die Aufzählung der Aufgaben muss sich auf die Hauptverantwortlichkeiten beziehen.
  • Werden Selbstverständlichkeiten oder Nebensächlichkeiten erwähnt, war der Stelleninhaber mit vielen Kleinigkeiten beschäftigt, hat aber seine Hauptaufgabe nicht entsprechend wahrgenommen.

Widersprüche:

  • Werden gute und schlechte Punkte vermischt, so wirkt das Zeugnis eher negativ.

Negative Formulierungen:

  • Es wird direkte Kritik geäußert.

Beispiel:

  • „Seine Arbeitsleistung war nicht zu beanstanden.“
  • „Die Qualität der Arbeit war nicht zu kritisieren.“

Schlüsselsätze:

  • Es gibt Schlüsselsätze, die viel über Stärken und vor allem Schwächen aussagen.
  • Problematisch ist hier, dass nicht alle Personen, die in der Praxis Zeugnisse schreiben, diese kennen.
  • Deshalb ist hier das Zeugnis als Ganzes wichtiger.

Welche Sätze werden besonders kritisch betrachtet? Hier ein paar Beispiele:

  • „Die Stelle umfasste folgende Aufgaben“ -> Der Stelleninhaber hat die Aufgaben nicht erfüllt.
  • „Im Umgang mit Kunden zeigte er psychologisches Geschick“ -> Er hat Kunden übervorteilt.
  • „Sie nutzte jede Gelegenheit, sich weiterzubilden“ -> Sie war mehr auf Seminaren als bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.
  • „Wir wünschen weiterhin viel Glück“ -> Der berufliche Erfolg blieb aus. In einem guten Zeugnis wird am Ende Glück und weiterhin Erfolg gewünscht.
  • „Ihr Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war stets gut“ -> Das Verhalten wird negativ beurteilt. In einer positiven Beurteilung werden die Vorgesetzten zuerst genannt.

Aufgabenbeschreibung:

  • Ist nicht zu knapp und gibt den individuellen Aufgabenbereich an.
  • Besonders wichtige Projekte werden gesondert erwähnt.

Leistungsbeurteilung:

  • Kategorien: Motivation , Fähigkeiten , Fachkenntnisse , Arbeitsweise und Erfolge.
  • In allen fünf Bereichen sind Formulierungen von „sehr gut“ bis „mangelhaft“ möglich.

Motivation/ Engagement/ Initiative:

  • Schlüsselwörter: „stets“, „immer“, „jederzeit“
  • Ein Mitarbeiter erhält nur dann die Note „sehr gut“, wenn er „immer“, „stets“ oder „jederzeit“ engagiert ist.

Beispiele:

  • Note sehr gut: „Er war stets in höchstem Maße eigenmotiviert und hat mit sehr großem Engagement seine selbst gesteckten Ziele erreicht.“
  • Note befriedigend: „Sie war eigenmotiviert und hat die ihr gesetzten Ziele erreicht.“

Fähigkeiten:

  • Die Arbeitsfähigkeit gibt an, ob ein Mitarbeiter seine Kernaufgaben beherrscht.
  • Schlüsselwörter: „stets“, „sehr belastbar“, „sehr tüchtig“, „beharrlich“

Beispiele:

  • Note sehr gut: „Sie beherrscht ihr Aufgabengebiet in jeder Hinsicht perfekt.“
  • Note mangelhaft: „Sein Aufgabengebiet bereitet ihm keine Schwierigkeiten.“

Fachkenntnisse/ Weiterbildungsbereitschaft:

  • Wie schnell sich ein neuer Mitarbeiter einarbeitet bzw. neue Sachverhalte aufnimmt und wie groß sein Fachwissen ist.
  • Schlüsselwörter: „in kürzester Zeit“, „beherrscht auch kniffelige Situationen stets“
  • Die Weiterbildungsbereitschaft sollte nicht zu hoch sein, da sich der Mitarbeiter sonst mehr um die Weiterbildung als um seine Arbeit kümmert.

Beispiele:

  • Note sehr gut: „Ihr hervorragendes Fachwissen ist stets auf dem neuesten Stand.“
  • Note ausreichend: „Sie verfügt über Kenntnisse in den relevanten Fachgebieten.“

Arbeitsweise:

  • In einem guten Zeugnis wird eine sorgfältige, systematische, planvolle oder effektive Arbeitsweise erwähnt.
  • Schlüsselwörter: „stets“, „immer“, „jederzeit“

Beispiele:

  • Note sehr gut: „Er arbeitete stets sehr effizient und zügig.“
  • Note mangelhaft: „Sie arbeitete durchaus sorgfältig und selbstständig.“

Erfolge/ Arbeitsergebnisse/ Qualität:

  • Schlüsselwörter: „stets“, „jederzeit“, „immer“

Beispiele:

  • Note sehr gut: „Seine Arbeitsergebnisse waren stets von sehr guter Qualität.“
  • Note befriedigend: „Sie erledigte auch fachlich anspruchsvolle Aufgaben in angemessener Zeit.“

Besondere Erfolge:

  • Neben den „normalen“ Arbeitserfolgen sollten besondere Erfolge gesondert erwähnt werden.
  • Dies können z.B. hohe Kosteneinsparungen, Neuentwicklungen, Umstrukturierungen oder besondere Talente Ihrerseits sein.

Gesamtnote:

Beispiele:

  • Note sehr gut: „Seine Leistungen haben unsere hohen Erwartungen stets in allerbester Weise erfüllt.“
  • Note gut: „Die ihm übertragenen Aufgaben erledigte er stets zu unserer vollen Zufriedenheit.“
  • Note befriedigend: „Seine Leistungen entsprachen in jeder Hinsicht unseren Erwartungen.“
  • Note ausreichend: „Seine Leistungen entsprachen unseren Erwartungen.“
  • Note mangelhaft: „Seine Leistungen entsprachen unseren Erwartungen und sind nicht zu kritisieren.“

Sozialverhalten:

  • Bewertet wird der Umgang mit Kollegen, Vorgesetzten und ggf. externen Partnern (Lieferanten, Kunden etc.).
  • Besonders gutes Sozialverhalten wird gesondert erwähnt, z.B. besonders hohe Kundenorientierung, sehr gute Eignung für abteilungsübergreifende Projektarbeit, Umgang mit verschiedenen Nationalitäten.

Beispiele:

  • Note sehr gut: „Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets vorbildlich.“
  • Note gut: „Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets gut.“
  • Note befriedigend: „Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war einwandfrei.“
  • Note ausreichend: „Sein Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war zufriedenstellend.“
  • Note mangelhaft: „Sein Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war ohne Tadel.“

Führungsqualität:

  • Für Führungskräfte gibt es eine zusätzliche Bewertung.
  • Die Mitarbeiteranzahl und die Struktur der Abteilung werden beschrieben.
  • Fehlt die eigentliche Beurteilung, wird die Führungsqualität negativ beurteilt.

Beispiele:

  • Note sehr gut: „Er motiviert sein Team jederzeit zu überdurchschnittlichen Leistungen und versteht es, das Team stets äußerst effizient und kollegial zu führen.“
  • Note befriedigend: „Sie versteht es, ihr Team zu motivieren. Sie führte es effizient und kollegial.“
  • Note mangelhaft: „Er führte ein motiviertes Team verständnisvoll und kollegial.“

Formulierung des Schlussabsatzes:

  • Enthält den Kündigungsgrund, die Bedauernsformel, die Zukunftswünsche.

Kündigungsgrund:

  • Ein befristetes Arbeitsverhältnis ist unproblematisch.
  • Eine Eigenkündigung ist ebenso unproblematisch
  • Tritt der Arbeitnehmer jedoch nicht sofort eine neue Stelle an, kann es auch bedeuten, dass dem Arbeitnehmer gekündigt wurde und man sich geeinigt hat, es nicht im Zeugnis anzugeben.

Beispiel:

  • „Sie verlässt uns auf eigenen Wunsch, um sich beruflich zu verändern.“
  • „Er verlässt unser Unternehmen in besten gegenseitigen Einvernehmen, da wir ihm aufgrund von Umstrukturierungen leider keinen adäquaten Arbeitsplatz mehr anbieten
    können.“

Bedauernsformel:

  • Schlüsselwörter: „sehr“, „äußerst“, „stets“

Beispiel:

  • Note sehr gut: „Mit seinem Weggang verlieren wir einen stets engagierten Leistungsträger, was wir sehr bedauern.“

Zukunftswünsche:

  • Wenn nur Wünsche für den weiteren Lebensweg geäußert werden, der berufliche Erfolg also ausbleibt, ist damit in der Regel eine negative Bewertung der Arbeitsleistung gemeint.

Beispiel:

  • Note mangelhaft: „Für die Zukunft wünschen wir ihm alles Gute.“
  • Note sehr gut: „Für ihre berufliche und private Zukunft wünschen wir ihr alles Gute und weiterhin viel Erfolg.“